Führen von virtuellen Teams

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz löst, trotz seiner augenscheinlichen Vorteile wie Kostensenkungen, Effizienzsteigerungen oder Entscheidungsoptimierung, nach wie vor Ängste und Unsicherheiten aus. Macht mir künstliche Intelligenz meinen Arbeitsplatz streitig? Werde ich zum lebenden Datensubjekt „degradiert” oder muss ich künftig als verlängerter Arm der Maschine Weisungen ebendieser streng und still befolgen? Während diese Fragen vielfach aus der Perspektive der Mitarbeitenden erörtert werden, bleibt jedoch der Einfluss von Automatisierung auf die Arbeit der Führungskräfte oftmals unbeachtet. 

Der Vortrag rückt den Einfluss von KI-getriebener Automatisierung ins Zentrum der Betrachtung und zeigt auf, welche Bereiche der Führung sich wahrscheinlich als „Gallische Dörfer” erweisen und sich somit weitreichender Automatisierung entziehen werden. In einem zweiten Teil werden daraus Implikationen für das Vertrauensverhältnis von Führungskräften und Mitarbeitenden diskutiert, welches einerseits durch fortschreitende Automatisierung von Führungsaufgaben besonders herausgefordert wird, andererseits für einen erfolgreichen Einsatz von künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz von größter Bedeutung ist. Die anschließende Diskussion mit den Teilnehmenden verspricht, die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf den Prüfstand der Praxis zu stellen, um so gemeinsam wichtige Implikationen für das vertrauensvolle Miteinander am Arbeitsplatz – trotz oder gerade wegen künstlicher Intelligenz – abzuleiten.

pexels-miguel-á-padriñán-194094
Dr. Simon Schafheitle

Simon Schafheitle sagt von sich selbst („frei übersetzt“): „Meine Mission ist es, herauszufinden, wie sich neue Technologien auf das Personalmanagement, d.h. den Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auswirken. Ich mache das mit Überzeugung und einer großen Portion Neugier, mit dem Ziel, Organisationen dabei zu unterstützen, neue, agile Arbeitsumgebungen zu schaffen, aber dabei gleichzeitig eine Vertrauens- und Innovationskultur beibehalten zu können.“

Er ist seit Mai 2022 Assistenzprofessor für Personalmanagement und Künstliche Intelligenz an der Universität Twente (NL) und freiberuflich Gründer und Besitzer der Beratungsfirma „trustxtech“. 2020 wurde er mit einer Arbeit über das Zusammenspiel von Algorithmen, Personalsteuerungspraktiken und Vertrauen am Arbeitsplatz von der Universität St. Gallen (Schweiz) promoviert. Im Zentrum stand dabei insbesondere Frage, wie ein digitaler Humanismus am Arbeitsplatz aussehen kann – also wie Technologie am Arbeitspatz eingesetzt werden kann, damit das Vertrauen der Mitarbeitenden, ihre erlebte Sinnhaftigkeit sowie „die menschliche Komponente“ am Arbeitsplatz davon profitieren.

Gemeinsam mit seiner Kollegin Prof. Dr. Annette Weibel wurde ihm 2022 u.a. für die hier gewonnenen Kenntnisse der Wolfgang-Heilmann-Preis der Integrata Stiftung verliehen.

Terminvereinbarungen

Was? Kostenloser Online-Vortrag im Rahmen des Stuttgarter Zukunftskongresses in Kooperation mit der Integrata Akademie Public

Wann? Montag, 20. März 2023, 18:00 – 19:00

Wo? Online über die Plattform Zoom
Den Link gibt es nach der Anmeldung.

Darum geht es

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz löst, trotz seiner augenscheinlichen Vorteile wie Kostensenkungen, Effizienzsteigerungen oder Entscheidungsoptimierung, nach wie vor Ängste und Unsicherheiten aus. Macht mir künstliche Intelligenz meinen Arbeitsplatz streitig? Werde ich zum lebenden Datensubjekt „degradiert” oder muss ich künftig als verlängerter Arm der Maschine Weisungen ebendieser streng und still befolgen? Während diese Fragen vielfach aus der Perspektive der Mitarbeitenden erörtert werden, bleibt jedoch der Einfluss von Automatisierung auf die Arbeit der Führungskräfte oftmals unbeachtet. 

Der Vortrag rückt den Einfluss von KI-getriebener Automatisierung ins Zentrum der Betrachtung und zeigt auf, welche Bereiche der Führung sich wahrscheinlich als „Gallische Dörfer” erweisen und sich somit weitreichender Automatisierung entziehen werden. In einem zweiten Teil werden daraus Implikationen für das Vertrauensverhältnis von Führungskräften und Mitarbeitenden diskutiert, welches einerseits durch fortschreitende Automatisierung von Führungsaufgaben besonders herausgefordert wird, andererseits für einen erfolgreichen Einsatz von künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz von größter Bedeutung ist. Die anschließende Diskussion mit den Teilnehmenden verspricht, die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf den Prüfstand der Praxis zu stellen, um so gemeinsam wichtige Implikationen für das vertrauensvolle Miteinander am Arbeitsplatz – trotz oder gerade wegen künstlicher Intelligenz – abzuleiten.

Der Referent

Dr. oec. Simon Schafheitle ist Assistenzprofessor für Personalmanagement und Künstliche Intelligenz an der Universität Twente (NL). Er wurde im Jahr 2020 mit seiner Arbeit über das Zusammenspiel von Algorithmen, Personalsteuerungspraktiken und Vertrauen am Arbeitsplatz von der Universität St. Gallen promoviert. In seiner Forschungstätigkeit widmet er sich Fragen, wie ein digitaler Humanismus am Arbeitsplatz aussehen kann – also wie Technologie am Arbeitspatz eingesetzt werden kann, damit das Vertrauen der Mitarbeitenden, ihre erlebte Sinnhaftigkeit sowie „die menschliche Komponente“ am Arbeitsplatz davon profitieren.