You are currently viewing Verleihung des Wolfgang-Heilmann-Preises 2024
Von links nach rechts: Prof. Maria Wirzberger, Heike Karolyi, Prof. Klaus Giebermann, Frank Schönthaler, Yamile Vargas, Dr. Paras Mehta und Andreas Kambach.

Verleihung des Wolfgang-Heilmann-Preises 2024

Als Frank Schönthaler die Urkunden auspackt, blickt er in fünf gespannte Gesichter. In der Tübinger Westspitze versammelten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Teilen Deutschlands – die Finalistinnen und Finalisten der Ausschreibung des Wolfgang-Heilmann-Preises 2024. Bis Ende des vergangenen Jahres konnten Forschende ihre Arbeiten einreichen. Es galt, Lösungen zu präsentieren, die unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz ein individualisiertes und lebenslanges Lernen unterstützen. Die Anwendungen sollten zudem individuell an die Lernenden anpassbar sein. Die Jury bestand aus elf Personen, neben Angehörigen der Stiftung waren auch externe Experten vertreten.


Frank Schönthaler, Präsident des Kuratoriums der Integrata-Stiftung und 1990 selbst Preisträger, lobt zu Beginn seiner Laudatio die versammelten Bewerber. „Ganz schwer“ sei die Entscheidung gewesen. Daher wurde der Gewinn in diesem Jahr verteilt: Der Professor für Angewandte Mathematik Klaus Giebermann teilt sich das Preisgeld von 15 000 Euro mit Vera Scholvin, Yamile Vargas und Paras Mehta von sylby,  die im Bereich Sprachenlernen mit KI forschen.

Die anderen drei Finalistinnen und Finalisten erhielten Anerkennungsprämien.

Mathematische Formeln lernen

Herr Giebermann freut sich sehr über die Auszeichnung; seit 2013 ist er als Dozent an der Hochschule Ruhr West tätig. Zuvor arbeitete er 13 Jahre als Software-Entwickler. Nach seiner Berufung an die Hochschule, so erzählt es Giebermann, habe er den Entschluss gefasst, digitale Tools für Studierende zu bauen. Mit diesen Tools soll deren Lernen verbessert werden. Die angehenden Ingenieure arbeiten viel mit mathematischen Formeln. Damit diese digital richtig erkannt werden, hat Giebermann ein Kästchenraster entwickelt, welches das digitale Schreiben erleichtern soll. „In jedes Kästchen schreibt man ein Zeichen“, erklärt der Wissenschaftler. Normalerweise müssten Fehler aufwendig behoben werden: Vom Schreib- in den Löschmodus, Fehler entfernen, zurück in den Schreibmodus, neues Zeichen eintragen. All das sei aufwendig und brauche viel Zeit. Das Kästchenraster soll das verhindern und Zeit sparen.

Das Preisgeld wolle Klaus Giebermann in die Serverwartung investieren und verwenden, um seine Forschung weitzerhin fortführen zu können.

Mit sylby leichter Sprachen lernen

Das Team um die sylby GmbH erhielt die andere Hälfte des Preisgeldes. Bei Sylby handelt es sich um eine Sprachlernapp, die Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit bietet, ihre Aussprache beim Sprachenlernen zu verbessern. Vor Ort präsentierten Yamile Vargas, Mitgründerin und COO von sylby, und Dr. Paras Mehta, Co-CEO und CSO. Gründerin Vera Scholvin nahm virtuell an der Präsentation und Preisverleihung teil.

Sylby setzt auf modernste KI-Technologie, die den Nutzerinnen und Nutzern detailliertes Feedback in Echtzeit gibt; außerdem legt sylby Wert darauf, dass die Anwendung auf individuelle Bedürfnisse jeder Person eingeht. Dafür wird beispielsweise der eigene Fortschritt, der sprachliche Hintergrund und auch die selbstgesteckten Ziele beachtet.

Sylby bietet ein gezieltes Sprachmuskeltraining an, das den Aufbau und die Aktivierung der jeweilis benötigten Muskeln fördert. Dafür gibt das Programm personalisiertes Feedback und vereint die beiden Bereiche KI und Linguistik. Das Projekt soll den Nutzerinnen und Nutzern helfen, sich mit korrekter Aussprache auch auf dem Arbeitsmarkt behaupten zu können.

Anerkennungspreise bekamen Prof. Maria Wirzberger von der Universität Stuttgart, Prof. Claudia de Witt von der Fernuniversität Hagen und der Autor und Unternehmer Andreas Kambach.

Mehr über die Projekte

Mehr Informationen über den Wolfgang-Heilmann-Preis, die Projekte und ihre Verantwortlichen sowie die Vortragsunterlagen zum Download finden Sie hier.