"Hört auf die Wissenschaft!" - An welcher Wissenschaft sollte sich die Politik ausrichten?

Ist die Parole: „Hört auf die Wissenschaft!“ eine wissenschaftliche Empfehlung oder politische Propaganda? Wie in zahlreichen anderen Bereichen hat die Pandemie auch die Paradoxien im Anspruch auf Wissenschaft in die Paradoxie geführt. Irgendwie wollen wir den „Wissenschaftsleugnern“ das Wasser abgraben. Dabei tritt immer wieder zutage, dass selbst „Wissenschaftsleugner“ sich auf Wissenschaft berufen müssen. Das hat Auswirkungen auf die politische Entscheidung, die sich mehr und mehr an Wissenschaft ausrichtet. Wie viel Rationalität vertragen unsere politischen Systeme überhaupt? Und die Öffentlichkeit? Sucht sie nicht lieber die Wahrheit in Mythen und Verschwörungen? Wissenschaft ein riskantes Unterfangen ist – sie kann zu Ergebnissen führen, die unerwünscht sind. Auch aus diesem Grund werden bestimmte Ansprüche der Wissenschaft durch moralische Empfindungen überlagert und einer sachlichen Betrachtung entzogen.
Wir werden uns in diesem Vortrag mit Überlegungen eines Dinosauriers der Wissenschaftstheorie befassen, namentlich Karl R. Popper. Er hatte eine kaum zu überbietende Klärung der Leistung wissenschaftlicher Erkenntnisse präsentiert.
Hört auf die Wissenschaft
Prof. Klaus-Jürgen Grün
Foto: © Erland Wippermann

Klaus-Jürgen Grün ist außerplanmäßiger Professor für Philosophie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie Gründer und Leiter des Philosophisches Kollegs für Führungskräfte (www.philkoll.de). In diesen Bereichen und als Vizepräsident des Ethikverbands der deutschen Wirtschaft e.V. befasst er sich auch mit der Frage, wie Menschen damit umgehen, wenn sie zwischen Mensch und Maschine nicht mehr unterscheiden können.

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