Den Maschinen das Denken beibringen - eine philosophische Erkenntnis des Bewusstseins

Erst wenn wir Maschinen das Denken beibringen wollen, beginnen wir zu verstehen, was Bewusstsein ist. Denn nur im Bewusstsein gibt es richtig und falsch – aber wahrscheinlich noch viel mehr. Die Welt der Dinge – also alles, was kein Bewusstsein ist – kann niemals falsch sein. Dinge sind wie sie sind. Sie sind nicht richtig und nicht falsch, sie sind nicht gut und sind nicht böse. Die Dinge sind in dieser Hinsicht eindimensional oder besser noch: einwertig. Mit dem Bewusstsein taucht dann ein Problem auf. Sie hören es schon aus dem Wort sprechen: „Bewusst – Sein“. Die Dinge, die einfach nur sind, haben dieses Problem nicht. Aber das Bewusstsein ist der permanente Widerspruch – entweder Bewusstes oder Sein. Wenngleich es keine falschen Dinge geben kann, so sprechen wir doch hin und wieder von einem „falschen Bewusstsein“. Sprechen Sie einmal das Wörtchen „Ich“ aus. Denken Sie dabei an an sich, wie Sie es bewusst aussprechen. Kommt diesem „Ich“ nun auch ein Sein zu wie all Ihren physischen Körperteilen? Oder ist es nur etwas Bewusstes, ohne eigenes Sein. Das ist eine klassische philosophische Fragestellung. Das Denken ist zweiwertig, es beruht auf der binären Struktur „Bewusst-Sein“. Es bringt den Unterschied zwischen Subjekt und Objekt hervor. 

Erst wenn wir versuchen, Maschinen das Denken beizubringen, stoßen wir auf die Frage, was einem Ding, wie dem einer Maschine zugeführt werden soll, damit es denken kann oder sogar ein Bewusstsein ist?

Der Vortrag wir sich verschiedenen Mustern ais der philosophischen Tradition und aus der Gegenwart widmen, in denen Wir im Vergleich mit der Maschine mehr über uns selbst erfahren. 

PhilKoll

Maschinen Denken beibringen
Foto: © Julia Sellmann

Klaus-Jürgen Grün ist außerplanmäßiger Professor für Philosophie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie Gründer und Leiter des Philosophisches Kollegs für Führungskräfte (www.philkoll.de). In diesen Bereichen und als Vizepräsident des Ethikverbands der deutschen Wirtschaft e.V. befasst er sich auch mit der Frage, wie Menschen damit umgehen, wenn sie zwischen Mensch und Maschine nicht mehr unterscheiden können.

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