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23.09.: Thomas Matzner bei IAKpublic

Was? Kostenloser Online-Vortrag im Rahmen der Integrata Akademie Public Reihe

Wann? Montag, 23. September, 18:00 – 19:00.

Wo? Online über die Plattform Zoom.

Der Link wird kurz vorher per E-Mail verschickt.

Der Referent:

Seit über 30 Jahren ist Diplom-Informatiker Thomas Matzner als Selbständiger an der Schnittstelle zwischen Anwendern und Entwicklern von Informatiksystemen tätig, also dort, wo die Anforderungen der Nutzer aufgenommen, Lücken und Widersprüche darin aufgelöst und klare Vorgaben für die Entwicklung der Systeme gemacht werden.
 
Seine Beschäftigung mit Informatikethik erwächst aus zwei Motivationen: einmal der Erfahrung, dass wir beim Entwurf von Systemen,
bewusst oder durch Nachlässigkeit, Schäden in Kauf nehmen können – oder eben auch sie verhindern. Zum anderen will er häufig vorkommenden oberflächlichen Formaten zum Thema solide Betrachtungen auf Basis der wissenschaftlichen Ethik entgegensetzen. Resultate dieser Bestrebungen sind ein Buch „Informatikethik“ sowie der Aufbau eines gleichnamigen Studienfachs an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm.

KI fürchten oder beherrschen

 

„Das Ende der Demokratie. Wie die künstliche Intelligenz die Politik übernimmt und uns entmündigt.“ „Durch die KI kann das Ende der Menschheit ausgelöst werden.“ „Die Digitalen Technologien sind mehr als nur Werkzeuge. Sie führen ein magisches Eigenleben.“
Solche und andere Drohungen können wir aus prominenten Quellen hören. Aber sind wir der technologischen Entwicklung tatsächlich ausgeliefert? Ausgehend von Kants Schlüsselfrage der Ethik „Was soll ich tun?“ lassen sich Moralregeln für den Umgang mit Algorithmen ableiten, die uns in die Lage versetzen, weiterhin die Gestaltung unseres Leben, als Einzelne und in der Gesellschaft, zu kontrollieren.
 
Grundlage dafür ist die in der wissenschaftlichen Ethik selbstverständliche Einsicht, dass nur Menschen für ihre Handlungen verantwortlich sind und dass deshalb hinter jeder Handlung die dafür verantworlichen Menschen identifiziert werden müssen. Ein Grundgedanke der Informatikethik ist dabei die Trennung zwischen dem Einsatzzweck eines Systems, verantwortet von seinem Betreiber, und dem Lösungsweg, verantwortet von Fachexperten in unterschiedlichen Rollen.
Was das für den Einsatz Künstlicher Intelligenz bedeutet, illustriere ich an zwei Themenbereichen: Entscheidungen unter Unsicherheit, die den größten Teil heutiger KI-Anwendungen ausmachen, sowie ChatGPT, das uns an den Grenzbereich zwischen Informatik- und Medienethik führt.